Blatt

GS 12516

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7632

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12516
Gegenstand Paestum, Säulenaufrisse und Grundriß einer Säule, Studienblatt
Künstler Wolff, Henrich Abraham (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "C & I H"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 219 x 339 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1785/86
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Dieses Blatt mit dem Grund- und Aufriß einer dorischen kannelierten Säule und dem Aufriß eines Säulenkapitells setzt sich in zweierlei Hinsicht von den übrigen Paestum betreffenden Studienblättern im Nachlaß Wolff ab. Einerseits liegt keine maßgenaue Nachzeichnung des Werkes von Thomas Major (The ruins of Paestum, 1768) vor, andererseits geht die Darstellung auf ein anderes Mitglied der Architekten- und Steinmetzfamilie Wolff zurück. Der als "Steinmetz Wolff“ signierende Künstler kann als Heinrich Abraham Wolff, ein Bruder Johann Henrichs, identifiziert werden. Zwar kam für Peter Gercke auch der Vater Johannes als ausführender Zeichner in Frage (Katalog Kassel 1986, S. 167), angesichts der ungelenken Ausführung ist eine Schülerzeichnung in diesem Fall jedoch naheliegender. So variiert die Dicke der Linie z. T. stark und in den freihändig angelegten Bereichen wie dem Echinus setzt die Linie mehrmals an. Die Kanneluren wurden teilweise mit Graphit vorgezeichnet, aber dann nicht weitergeführt. \nNicht gänzlich geklärt ist die Frage der Zuordnung der Architekturdetails. Zwar deutet die Blattkehle am linken Kapitell auf den Athenatempel hin. Die Ausführung einer Plinthe und einer zusätzlichen runden Säulenplatte unter dem Säulenschaft bleibt hinsichtlich des Baubestands jedoch rätselhaft. Die stark ausladende Kapitellform steht dagegen eher der Echinuskurve der älteren archaischen Kapitelle des Heratempels nahe. Das rechte Kapitell einer dorischen, kannelierten Säule ist im Hinblick auf die Ausführung ohne Blattkehle dagegen typologisch dem frühklassischen Poseidontempel zuzuordnen (Katalog Kassel 1986, S. 167).\nDie Zeichnung entstand vermutlich während Wolffs Aufenthalt in Italien, der ihm durch ein Reisestipendium des Landgrafen ermöglicht worden war.
Autor MH