Blatt

GS 12643

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 7669

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 12643
Gegenstand Kassel, Marstall, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß
Künstler Selig, Friedrich Wilhelm (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 445 x 327 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar In dem 1591 bis 1593 durch Landgraf Wilhelm IV. in der Nähe des Stadtschlosses errichteten Marstall waren im Erdgeschoß die Pferde und im Obergeschoß die fürstliche Kunst- und Raritätensammlung sowie die Bibliothek untergebracht (Holtmeyer 1923, S. 303-306). Die Kunstkammer wurde 1696, die Bibliothek 1779 in andere Baulichkeiten verlegt. Nach Ankauf von zwei Nachbarhäusern 1745 entstand an der Nordseite eine Reithalle, die von dem später hier stationierten Militär, aber auch für die Wachtparade bei schlechtem Wetter genutzt wurde. Wie aus dem Grundriß ersichtlich, verwendete man das Reithaus in der Zeit des Königreichs Westphalen als zusätzliche Stallung\nAuf dem Blatt sind die Grundrisse der Vierflügelanlage sowie der Aufriß der Hauptfassade am Marställer Platz gezeigt. Abweichend von der üblichen Abfolge ist der umfangreichere Erdgeschoßgrundriß, der das Exerzier- und Reithaus und die angrenzenden um einen kleinen Hof angeordneten Nebengebäude einschließt, in die Mitte gestellt, so daß in der oberen linken Blattfläche Raum für die Bezeichnung und die beiden Maßstäbe ist.\nIm Aufriß wird das ausgebaute Dachgeschoß sichtbar, das erst im 18. Jahrhundert durch die Höherführung der Wände zwischen den Zwerchhäusern entstanden war. In der für die Zeichnungen der Serie üblichen Weise sind alle gestalterischen Details von den Portalrahmungen bis zu den Giebelskulpturen sowie die Farbfassung des in dieser Zeit noch verputzten Bauwerks detailliert wiedergegeben. Da unter der später schwarz überdeckten Fläche in der Wappenkartusche über dem Mittelportal die Initialen JN (Jérôme Napoléon) noch sichtbar sind, läßt sich diese Zeichnung eindeutig in die Zeit des Königreichs Westphalen datieren. Unter den nachträglich aufgeklebten beschrifteten Papierstreifen ist zudem die westphälische Reitereinheit der Chevaulegers genannt, die im Marstall untergebracht war.
Autor GF