Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 12885 |
Gegenstand |
Neercanne, Schloß Aigermont, Entwurf zum Dachgeschoß, Grundriß |
Künstler |
von Dopff, Daniel Wolf (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
"CDG", Wappenschild mit diagonalen Streifen, darüber Lilie, darunter "TB" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
441 x 515 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1690 (um) |
Kommentar |
Das Blatt aus dem ehemaligen Codex Fol. A 37 zeigt den Dachgeschoßgrundriß eines schmalen, langgestreckten Baus, an dessen einer Seite zwei unterschiedlich breite Eckpavillons vorspringen. Ein Korridor mit Treppenläufen an beiden Enden zieht sich auf der anderen Seite über fast die gesamte Länge des Gebäudes. Alle Räume sind in der Längsrichtung durch jeweils zwei Türen miteinander verbunden. Die größeren Zimmer sind mit Kaminen versehen, also zu Wohnzwecken vorgesehen. Auffällig ist das Fehlen von Fensteröffnungen, wahrscheinlich sollte die Beleuchtung durch Dachgauben in den bereits eingezeichneten Dachflächen erfolgen.\nDieser sehr spezielle Grundriß läßt sich übereinbringen mit dem von Daniel Wolf Dopff in seinem Besitz Neercanne bei Maastricht ab 1689 auf den Grundmauern der alten Burg errichteten Schloß "Aigermont" (vgl. Brummel 1993). Eine neuzeitliche Aufmessung (Brummel 1993, Abb. 9) zeigt eben diesen Grundriß mit derselben Raumaufteilung. Der an der Rückseite angelegte langgestreckte Flur mit den Treppenaufgängen war tatsächlich, wie man im Schnitt erkennen kann, zwischen den beiden Eckpavillons separat eingedeckt und bildete offensichtlich den einzigen Zugang zu den vermutlich für die Dienerschaft vorgesehenen Dachgeschoßräumen, die durch Dachgauben belichtet wurden (vgl. Brummel 1993, Abb. 17).\nAufgrund dieser Zeichnung erscheint es entgegen der bisherigen Annahme (vgl. Brummel 1993, S. 93) doch sehr wahrscheinlich, daß nicht ein unbekannter Architekt, sondern Daniel Wolf Dopff selbst die Entwürfe für das Schloß geliefert hat, das sich zudem in der Gliederung und der klassizistischen Formensprache deutlich an den von Dopff mitverantworteten Bau des Prinzenhofs in Kleve (vgl. GS 12947) anlehnt. |
Autor |
UH |