Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 12942 |
Gegenstand |
Entwurf (?) zu einer Kuppelkirche, Aufriß |
Künstler |
von Dopff, Daniel Wolf (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
"IHS" mit Kreuz, darunter "ET" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
415 x 516 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
14.1.1674 |
Kommentar |
Das von Daniel Wolf Dopff auf den 14.1.1674 datierte Blatt zeigt den Aufriß einer oktogonalen Kuppelkirche mit bekrönender offener Dachlaterne. Sie steht in der Tradition der runden und oktogonalen Kuppelkirchen des klassizistischen Barock in den nördlichen Niederlanden, vergleichbar beispielsweise der Oostkerk in Middelburg, an der mehrere Architekten, u. a. Pieter Post, mitwirkten (vgl. Terwen/Ottenheym 1993, Abb. 245a, b). Ebenso wie dort sind die Ecken des Oktogons durch Pilaster mit ionischen Kapitellen betont. Sie tragen die Ecken des Dreiecksgiebels über dem dreifach abgestuften Mittelrisalit, dem zwei freiplastische ionische Säulen eingestellt sind. Hinter ihnen liegt, halb verborgen, das Portal mit Ädikularahmen. Auffällig sind die dekorativen Voluten zu seiten des Architravs, die uns in dieser Form auch am Portal des Mauritshuis in Den Haag (Terwen 1979, Abb. 35) begegnen. Das Attikageschoß über dem umlaufenden, mit dem Mittelrisalit verkröpften Gesims wird von querovalen Oculi durchbrochen. Über der in breite Rippen unterteilten Kuppel erhebt sich eine offene Dachlaterne. Die von einer Wetterfahne bekrönte Dachhaube tragen zierliche ionische Säulen, wobei im Innern der Laterne eine kleinere Bogenstellung sichtbar wird.\nDie klare, den antiken Säulenordnungen verhaftete Gliederung und der weitgehende Verzicht auf kleinteilige Dekoration machen diesen Bau zu einem Vertreter des sog. “strakke stijl ”, des straffen Stils, der zwischen 1670 und 1700 den holländischen Klassizismus prägte (vgl. Ottenheym 1997, S. 144). |
Autor |
UH |