Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 1359a |
Gegenstand |
Kassel, Landgrafenschloß, Entwurf für einen neuen Flügel, Grundriß, Aufriß und Schnitt |
Künstler |
La Fosse, Louis Remy de (Zeichner) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Lilienwappen mit Krone, unten anhängend "WR" in Ligatur, "IV" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
748 x 520 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1722 |
Kommentar |
Dieser Entwurf zeigt Grund- und Aufriß des von de La Fosse geplanten neuen, stadtseitigen Flügels am Landgrafenschloß. Er ist als selbständiges Bauwerk wiedergegeben, ohne den in situ anschließenden Bau des alten Schlosses, der die Wirkung des Bauwerks mit den beiden anschließenden Viertelkreisarkaden sicherlich beeinträchtigt haben würde. Die Zeichnung des dreigeschossigen Baus mit hervorgehobenem Mittelpavillon ist nicht gänzlich vollendet, im Aufriß fehlen vor allem auf der rechten Seite Details und im Grundriß sind keine Treppen eingezeichnet. Dieser unvollendete Zustand wird auch in der Signatur angedeutet, wo es heißt "a la Hate", d. h. in Eile. Die Funktion der Räumlichkeiten ist nur teilweise angegeben: beidseitig der Einfahrt sind Räume für die "Cors de Garde" eingetragen, die Frage nach der Nutzung der oberen Geschosse sowie ihrer Erreichbarkeit durch Treppen bleibt offen.\nDie Gliederung und viele Details des Aufrisses entsprechen dem in Kopie überlieferten Aufriß der Südfront des 1716-22 neu erbauten Darmstädter Schlosses (Katalog Darmstadt 1980, Kat. Nr. 77, Abb. S. 67). Vor allem die Hervorhebung des Mittelpavillons und seine dekorative Ausgestaltung erfolgen nach dem gleichen Muster. Übereinstimmungen bestehen zunächst in der Dreiachsigkeit sowie der Verschmelzung der Obergeschosse zu einer einzigen, durch monumentale Fenstertüren geöffneten Haupt-Etage, welche durch ein Freigeschoß und das nach französischem Vorbild angelegte vierseitige Kuppeldach mit abschließendem Belvedere überhöht wird. Weiterhin gleicht sich auch die reiche, plastische Gliederung mit Pilastern und reichdekorierten Medaillons über den Fenstertüren im Mittelgeschoß, dem Kranzgesims und der abschließenden Balustrade über dem Freigeschoß mit großer Inschriftentafel in der Mitte. Die fünfachsigen seitlich anschließenden Fassadenabschnitte nehmen in ihrer Gliederung jeweils auf die Mittelpavillons Bezug. \nZugrunde liegt beiden Bauten im Kern das monumentale Triumphbogenmotiv, das mit der Palastfassade zu einem einheitlichen Ganzen verbunden wird. Der Hervorhebung der besonderen Würde des Baus dienen auf dem Kasseler Blatt zudem die angefügten Kolonnaden, eine Reminiszenz an die berühmten Petersplatzkolonnaden in Rom von Bernini. Die einen Viertelkreis beschreibenden Säulenstellungen, die auf dem Blatt einmal auch separat im Profil dargestellt sind, greifen einerseits zur Stadt hin aus und schaffen gleichzeitig Abstand zu den Bürgerhäusern der Altstadt. Erstmalig wäre somit hier unter Landgraf Karl ein deutlicher Bezug des Schlosses zur Stadt geschaffen worden, eine selbstbewußte Präsentation der fürstlichen Residenz. |
Autor |
UH |