Blatt

GS 14016

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8356

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 14016
Gegenstand Entwurf für einen Rundbau mit eingestellter offener Ringkolonnade um einen Brunnen, Querschnitt
Künstler Percier, Charles (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 186 x 166 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1795-1800
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Charles Percier gilt als einer der führenden französischen Künstler der napoleonischen Ära. In Zusammenarbeit mit Pierre-François-Leonard Fontaine gestaltete er zahlreiche Entwürfe für diverse kaiserliche Bauprojekte und Innendekorationen, die den sog. Empire-Stil prägten.\nDie ihm von H. Ottomeyer zugeschriebene, leider allseitig beschnittene Zeichnung (Ottomeyer 1999, S. 94) präsentiert den Querschnitt durch einen Rundbau mit kassettierter Kuppelwölbung, dem eine ebenfalls im Schnitt gezeigte Ringkolonnade eingeschrieben ist. Das glatte Quadermauerwerk des Rundbaus wird nur durch eine Türöffnung und eine Figurennische unterbrochen. Im unteren Bereich umziehen ein Gesims und eine niedrige Bank die Mauer. Die eingestellte Ringkolonnade aus sechs korinthischen Säulen umschließt eine Brunnenschale mit reich skulpiertem Sockel. Das Gebälk mit Akanthusfries wird in der Achse der Säulen bekrönt von sechs geflügelten Eroten, die Musikinstrumente tragen. Geflügelte Erotenköpfe befinden sich auch in den Kassetten der Deckenwölbung. Da der Gesamtzusammenhang des Blattes verloren ist, kann man über die Funktion des Gebäudes nur spekulieren. Zu denken wäre etwa an den Ruheraum eines Bades oder einen Grottensaal, wie ihn Percier in ähnlicher Art 1785 entwarf (Ottomeyer 1981, S. 53ff.).\nDiese Zeichnung Perciers mit ihren sorgfältig abgestuften Grautönen innerhalb des fein gezeichneten Liniengerüsts, die auch die Schatten präzise wiedergeben, erweist sich als ein schönes Beispiel des von ihm eingeführten anschaulichen "Architekturaquarells", mit dem er im Pariser Salon von 1793 erstmalig in Erscheinung trat (vgl. Ottomeyer 1999, S. 93f.). Das Blatt wäre dementsprechend etwa 1795-1800 zu datieren.
Autor UH