Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 14518 |
Gegenstand |
Kassel, Schloß Bellevue, Bauaufnahme, Aufriß |
Künstler |
unbekannt, () |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Lilie über Wappenschild mit Schrägbalken, darunter "C & J HONIG" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
564 x 415 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1813 |
Kommentar |
Vom Bellevueschloß in Kassel sind in der Graphischen Sammlung mehrere Zeichnungen vorhanden. Fast alle stammen aus den Jahren nach 1815. Die Bauaufnahme GS 14518 ist eines der wenigen Blätter, das noch in der Zeit des Königreichs Westphalen entstanden sind, als der Komplex des Bellevueschlosses gebildet wurde. Nach dem Brand des alten landgräflichen Stadtschlosses in Kassel 1811 sollte die Anlage als Ersatzresidenz für König Jérôme dienen. Zu diesem Zweck wurden die schon längere Zeit in fürstlichem Besitz befindlichen Bauten zwischen der Frankfurter Straße und der Schönen Aussicht (Bellevue) miteinander verbunden und durch Neubauten oder Zukäufe und Anmietungen vergrößert. In diesem Zusammenhang kamen auch die drei auf der Zeichnung mit den Nummern 12, 14 und 16 bezeichneten Privatgebäude in fürstlichen Besitz (Brunner 1916, S. 239; Holtmeyer 1923, S. 370-382). Kurfürst Wilhelm I. übernahm nach seiner Rückkehr 1813 die Anlage, die nun die Bezeichnung "neues Bellevue-Palais" und später "Bellevueschloß" erhielt.\nDie Bauaufnahme gibt alle Gebäude im Bereich des Bellevueschlosses an der Frankfurter Straße sowie in der Georgenstraße wieder, so daß zusammen mit dem Titel der Eindruck entsteht, alle seien Teil des königlich-westphälischen Residenzschlosses. Tatsächlich gelangten die beiden nordöstlichen Privatgebäude in der Frankfurter Straße weder in den Besitz König Jérômes noch in den der Kurfürsten. Daran änderte sich auch nach der Annexion Hessens durch Preußen 1866 nichts.\nZwei parallel verlaufende dünn punktierte Linien markieren horizontale Ebenen, deren Zweck nicht klar wird. Die eine setzt bei dem Buchstaben B des unteren Aufrisses an und endet 12 Fuß und 7 1/2 Zoll unter Bodenniveau bei A. Die andere, mit dem Buchstaben D beim Balkon des Palais des Prinzen Wilhelm beginnend, verläuft über alle Fassaden außer der des Palais in der Georgenstraße. An dessen Ecke findet sich dann jedoch ein eigens eingetragener Vermerk zur "hauteur du planche D.".\nDie Hausnummern 10 bis 16 existierten nur in dem Zeitraum von 1866 bis 1899. Die Nummern wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer von der preußischen Verwaltung geplanten Nutzungsänderung, die durch eine Strichelung markiert ist, in die nach über 50 Jahren wiederverwendete Zeichnung eingetragen. |
Autor |
GF |