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GS 14519

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8718

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 14519
Gegenstand Entwurf für ein unbekanntes Gebäude, Grund- und Aufriß
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Lilie über Wappenschild mit Schrägbalken und "D & C BLAUW"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 560 x 457 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1730 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Von dem dreigeschossigen Gebäude sind zwei Grundrisse sowie die Aufrisse der Haupt- und einer der Nebenfronten dargestellt. Die Ausmaße und die Fassadengliederung ergeben, daß der Bau dreiseitig freistehend konzipiert ist und so wahrscheinlich die Größe eines Baublocks einnehmen sollte. Vor der Hauptfassade ist ein Bereich durch einen aufwendigen geschoßhohen Staketenzaun eingegrenzt. Auf der Rückseite rahmen kurze Flügelanbauten und anschließende eingeschossige Wirtschaftstrakte einen Hof, der von Mauern umgeben ist.\nDer Bautyp und die Gestaltungsart stehen den Bauten nahe, die in der ersten Ausbauphase der Oberneustadt in Kassel und auch in der 1699 neugegründeten Stadt Karlshafen entstanden. Dort finden sich die mit Ecklisenen und einfachen Gurtgesimsen äußerst sparsam gegliederten Fassaden, die durch Rhythmisierung der großen Rechteckfenster nur etwas aufgelockert werden und deren Mittelachsen durch Verdachungen und Rahmung der Fenster akzentuiert sind. Der auffällig große Segmentgiebel über den fünf mittleren Achsen der Vorderseite ähnelt denen der Oberneustädter Kirche (1710), des Karlshafener Invalidenhauses (1710) oder des Palais des Prinzen Georg an der Schönen Aussicht in Kassel. Seine Größe und die unbeholfene Behandlung des Giebelfeldes lassen ihn jedoch unproportioniert erscheinen.\nDie Bestimmung des Bauwerks, das ausweislich der Wandstärken und der verwendeten Materialfarben offenbar als verputzter Fachwerkbau gedacht war, ist nicht eindeutig festzulegen. Da für fast alle Räume Ofenheizung geplant ist und zudem mehrere Aborte und sogar drei Badewannen vorgesehen sind, könnte auf eine Nutzung als Schul- bzw. Kadettenhaus oder auch als Invalidenhaus geschlossen werden, ohne daß ein möglicher konkreter Standort benennbar ist. Auch die Zuordnung zu einem bestimmten Baumeister muß derzeit noch offenbleiben.
Autor GF