Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 14525 |
Gegenstand |
Kassel, Garde du Corps-Kaserne, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß |
Künstler |
Selig, Friedrich Wilhelm (Zeichner) |
Kommentar |
Im Jahr 1768 ließ Landgraf Friedrich II. am Rande der Oberneustadt von Simon Louis Du Ry die erste von Beginn an als Kaserne dienende Anlage der Landgrafschaft Hessen-Kassel für das Regiment Gens d'armes errichten. Seit 1782 war hier das Regiment Garde du Corps untergebracht, dessen Name auch auf den vorgelagerten Platz übertragen wurde. Unter Kurfürst Wilhelm II. fand 1820 bis 1822 eine Erweiterung und ein grundlegender Umbau statt. Nachdem in der preußischen Zeit nach 1866 eine Husareneinheit in der Kaserne stationiert worden war, brach man nach deren Verlegung in neue Kasernen an der Frankfurter Straße den größten Teil der alten Gebäude in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ab (Gerland 1895, S. 129; Wenzel 1914; Holtmeyer 1923, S. 492-495, Taf. 323; Boehlke 1958, S. 92-96).\nDie im 18. Jahrhundert entstandene Anlage mit einer aus drei zweigeschossigen Bauten und dazwischenliegenden niedrigeren Abschnitten bestehenden Hauptfront, die im Aufriß wiedergegeben ist, begrenzte die Nordwestseite des längsrechteckigen Gens d'armes-Platzes. Den höheren Bauteilen der Kaserne stellte Du Ry drei einzelnstehende Häuser an der südöstlichen Platzseite gegenüber und erzielte so eine regelmäßige und einheitliche Platzgestaltung (Holtmeyer 1923, S. 492; vgl. den Stadtplan von Friedrich Wilhelm Selig von 1781 sowie den Lageplan GS 15660 anläßlich der Erweiterung 1822, außerdem die Ansicht von Georg Stietz, Katalog Kassel 1979, S. 203, Nr. 242).\nDen größeren Teil des Blattes nimmt der Grundriß ein, da er sämtliche Baulichkeiten der Kaserne in der Einteilung des Erdgeschosses sowie auch den begrenzenden Stadtmauerabschnitt zeigt. Zusätzlich ist ein punktierter Erweiterungsvorschlag eingetragen, der auf eine regelmäßige Gesamtanlage zielte.\nDie Zeichnung gibt in der für die Serie charakteristischen Genauigkeit alle baulichen und gestalterischen Einzelheiten wieder. So fehlen weder der an einem Militärgebäude überraschende Rocailleschmuck in den Wandfeldern des Mittelbaus noch das segmentbogige Schutzdach für die Wache. Die bekrönte Wappenkartusche im Giebeldreieck ist wie in den anderen Blättern der Reihe nachträglich eingeschwärzt worden. |
Autor |
GF |