Blatt

GS 14528

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8727

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 14528
Gegenstand Kassel, Hauptwache und Leipziger Torwache, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß
Künstler Selig, Friedrich Wilhelm (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 431 x 322 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Auf dem Blatt sind die Wache des Leipziger Tores in der Unterneustadt sowie die Hauptwache auf dem Gouvernementsplatz (Ledermarkt) bei der Martinskirche in der Altstadt gezeigt. Die Darstellung des Unterneustädter Gebäudes im etwas größeren oberen Bildfeld wirkt dabei aufgrund des gewählten Maßstabs sowie der Art der Darstellung zusammen mit der Umgebung dominant. Außer dem Wachthaus selbst sind noch das dahinterliegende Gefangenenhaus und ein weiteres Gebäude sowie eine Einfassungsmauer mit Tür und Tor zu sehen. Ein großer Laubbaum überragt die Bauten. Im Unterschied zu den anderen Torwachen hatte die des Leipziger Tores ein etwas veraltetes hohes Mansarddach, das seine Existenz dem als städtebaulichen Pendant an der gegenüberliegenden Seite des ovalen Leipziger Platzes stehenden gleich großen Gebäude verdankte (Holtmeyer 1923, S. 131; vgl. den Stadtplan von Selig von 1781). Auf den Grundriß des Wachthauses ist hier das einzige Mal in der Serie verzichtet. Dagegen ist derjenige der Hauptwache gezeigt, aus dem sich die Mitbenutzung eines Teils des Erdgeschosses des Kauf- bzw. Tuchhauses entnehmen läßt (Holtmeyer 1923, S. 502). Für das 1766 errichtete Wachthaus genügte deshalb eine nur geringe Tiefe für die Räume des Offiziers und der ebenfalls hier untergebrachten Bürgerwache. Das eingeschossige siebenachsige Haus mit dem von Trophäen gefüllten Dreiecksgiebel über einem Mittelrisalit entsprach in Typus und Gestaltung dem am Kölnischen Tor. Die Darstellung des hohen Walmdachs scheint nicht korrekt zu sein, wie verschiedene Ansichten der Baugruppe aus dem frühen 19. Jahrhundert belegen, wo stets ein flacheres Dach von fast gleicher Firsthöhe wie der Quergiebel zu sehen ist (vgl. die Bauaufnahme von Johann Conrad Rudolph um 1830 [Marb. Dep. 142] oder die Darstellungen von Friedrich Wilhelm Selig um 1828 [Lometsch 1966, S. 64, Bild 54] und von Ludwig Emil Grimm [Brüder Grimm-Museum, Kassel, Gr. Slg. Hz. 1165]).\nWie bei anderen Zeichnungen der Serie (GS 13788, GS 14521 u. GS 14522) ist auch hier ein Teil des ursprünglichen Titels aus der 'westphälischen' Zeit - die Angabe "& du DIRECTOIRE d'HABILLEMENT" - mit einem neu beschrifteten Papierstreifen nachträglich überklebt und den hessischen Verhältnissen wieder angepaßt worden. Das zeigt ebenfalls die Wappenkartusche im Giebelfeld der Hauptwache, die schwarz überdeckt und mit den Initialen "WK" des Kurfürsten Wilhelm I. versehen wurde. Weiterhin finden sich die mehrfach nachträglich in den Blättern der Reihe in Graphit eingetragenen Gebäudemaße.\nDie Zeichnungen verwendete Holtmeyer als Vorlagen für die Darstellungen im Kassel-Band der Bau- und Kunstdenkmäler von 1923 (Holtmeyer 1923, S. 125, 131, Taf. 78).
Autor GF