Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15067 |
Gegenstand |
Ägyptische Säulenhalle nach Grohmann, Grund- und Aufriß |
Künstler |
Wolff, Johann Henrich (Zeichner) |
Kommentar |
Die recht dilettanisch ausgeführte Zeichnung kann stilistisch dem Blatt mit der Darstellung des Stadttores in Theben (GS 15066) zugeordnet werden. Beide Darstellungen entstammen Grohmanns Werk "Ueberreste der Aegyptischen Baukunst" (Grohmann 1799, Taf. V. u. Taf. IX). Der dem Blatt später hinzugefügte Titel ist irreführend. Es handelt sich keineswegs um den Entwurf für einen Saal im ägyptischen Stil, sondern um eine schlechte Abbildung des Hypostyls des unter den späteren Ptolemäern (VI./VIII.) begonnenen Tempels in Esna (1. Jh. n. Chr.; Der Neue Pauly 1996-2003, Bd. 4, Sp. 136). \nIn den Großtempeln des Neuen Reiches wurde das Hypostyl, das ursprünglich ein Hauptelement des ägyptischen Wohnhauses war, als eine Art Durchgangshalle vom Säulenhof zum Tempelinnern genutzt. Den Zugang zu der ägyptischen Säulenhalle bildet eine sechsteilige Säulenstellung mit breitem mittleren Interkolumnium, die durch den Hallenraum hindurch die zentrale Achse zum Sanktuarium betont. Im Innern befinden sich 24 auf zwei Blöcke verteilte Säulengruppen, die vierreihig zu je sechs Säulen angeordnet sind. Die Säulen setzen sich aus voluminösen, walzenförmigen Schäften und stilisierten Palmenkapitellen zusammen, die für das Neue Reich typisch sind. \nNeben dieser Darstellung setzte sich Wolff dem Zeitgeist entsprechend in zwei weiteren Zeichnungen (GS 15065 u. GS 15066) mit Elementen der ägyptischen Architektur auseinander, indem er diese in bekannter Manier nachzeichnete. |
Autor |
MH |