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GS 15081

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8956

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15081
Gegenstand Landhaus nach K. F. Schäffer, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "D & C BLAUW"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 416 x 258 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1800 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Als "Tempel des Bacchus" entwarf Karl Friedrich Schäffer (1779-1837) den eingeschossigen klassizistischen Rustikabau mit eingestellter dorischer Viersäulenstellung an der Hauptfront und seitlich vorgelagerten dorischen Portiken. Gemäß der klassischen Säulenordnung lagert den Säulenstellungen ein Gebälk mit Metopen-Triglyphen-Fries auf, das den gesamten Baukubus umschließt. Darüber setzt eine Attikazone mit Girlandenverzierung an, die sich in ihrer Breite auf die Maueröffnung des Eingangs bezieht. Der quadratische Dachaufbau mit Giebelbekrönung, der den zentralen Mittelsaal nach außen reflektiert, nimmt seinerseits wiederum auf die Breite der Säulenstellung Bezug. Thermenfenster mit schmiedeeiserner Gitterverzierung und zwei eingestellten Säulen, die das Eingangsmotiv wiederholen und die mittleren Eingangssäulen optisch nach oben verlängern, beleuchten den zentralen Raum. Der Entwurf ist mit seiner "kompakten Baumassenverteilung", der verwendeten griechisch-dorischen Ordnung, der Isolation einzelner Bauteile und der sparsamen Verwendung von Baudekor ein Beispiel für die charakteristische Formensprache Schäffers, in der sich Jan Klaus Philipp zufolge letztlich ein zwanghaft bemühter Originalitätsanspruch äußerte (Philipp 1997, S. 129). \nJohann Henrich Wolff entnahm den Aufrißentwurf einer von Wilhelm Gottlieb Becker herausgegebenen Sammlung mit dem Titel "Neue Garten- und Landschafts-Gebäude", in der Arbeiten junger Architekten präsentiert wurden (Philipp 1997, S. 128 u. Abb. 119; Becker 1798-1799, Taf. 6a). Die ersten Lieferungen stellten Entwürfe des neunzehnjährigen Karl Friedrich Schäffer vor, den Becker als hoffnungsvolles Talent betrachtete und mit dieser Publikation protegieren wollte. Sein Urteil erwies sich als berechtigt. Bereits 1805 erhielt der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Hofbildhauers Friedrich Schäffer eine Professur für Baukunst an der Akademie in Düsseldorf.
Autor MH