Blatt

GS 15082

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8957

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15082
Gegenstand Entwurf (?) zu einem kleinen Gedenktempel, Grund- und Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Lilie, darunter "J H & Z"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 1040 x 232 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1788 (nach)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das Blatt zeigt einen kleinen, auf quadratischer Grundfläche konstruierten Gedenktempel. Eine Treppe mit schmalen Wangen bildet den Zugang zu dem von Doppelsäulen flankierten rundbogigen Durchgang. Dahinter befindet sich ein kreuzgratgewölbter Raum mit offenen Seiten. Die außen von Ecksäulen gerahmte Rückwand des Tempelchens erweitert sich in einer flachen Rundbogennische mit Inschriftentafel und vorgestellter Steinbank. Elemente, die für den Louis Seize-Stil typisch sind, prägen den Baudekor. Den schlanken ionischen Säulen liegt ein girlandengeschmückter Fries mit Dreiecksgiebel auf. Das geschweifte Dach bekrönt ein balzendes (?) Schwanenpaar. \nDie Anregung zu diesem Entwurf ist möglichweise von einer Darstellung in Neufforges Werk "Recueil Elémentaire d'Architecture" ausgegangen, die Grund- und Aufriß eines Kapellenaltars zeigt (Neufforge 1757-1780, Suppl., Bl. CCI). Wolff könnte diesem Entwurf die übergiebelte Doppelsäulenstellung und das bekrönende Figurenpodest entnommen haben. Auch das bauornamentale Detail in Form des girlandengeschmückten Frieses findet sich dort. Da von Johann Henrich Wolff jedoch nur wenige selbständige Entwürfe vorliegen, erscheint es auch möglich, daß Wolff die Darstellung nach einer anderen Vorlage anfertigte, die ihrerseits auf den Entwurf von Neufforge zurückgeht. Dafür spricht auch die Verwendung des für Wolff ungewöhnlichen Fußmaßes "pieds d. Dr.". Ob die Abkürzung "Dr." für Dresden steht, ist unklar, da dort für gewöhnlich das Ellenmaß verwendet wurde. Auf dieser Grundlage entstand Wolffs Zeichnung eines querovalen Belvedere (GS 15204), die ebenfalls Teil des Nachlasses Wolff ist.
Autor MH