Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15084 |
Gegenstand |
Kassel, Museum Fridericianum, Fassadenvariante, Grund- und Aufriß |
Künstler |
Wolff, Johann Henrich (Zeichner) |
Kommentar |
Das Blatt zeigt in Grund- und Aufriß eine zweigeschossige, von ionischen Kolossalpilastern gegliederte Fassade, deren Mitte ein vorspringender ionischer Portikus mit überhöhter Attika akzentuiert. Die Struktur entspricht dem Fassadenentwurf des von Simon Louis Du Ry konzipierten Museums Fridericianum (1769-79), wobei in der vorliegenden Darstellung die Rechteckfenster im Obergeschoß verlängert und der Attika Vasen statt der Musenfiguren aufgesetzt sind. \nHallo lobte an der Zeichnung die alternative Fassadenlösung, die statt der ungleichgewichtigen Figurengruppe sechs klar silhouettierte tektonisch ausgerichtete Balustervasen vorschlägt (Hallo 1930, S. 293). Aufgrund der ungesicherten Stellung Wolffs im Kreis der Kasseler Baumeister wäre nach Hallos Einschätzung die Zeichnung kaum als Gegenvorschlag der Du Ry-Gegner zu werten, sondern vielmehr als Darstellung eines von Du Ry verworfenen Projekts. Offenbar sollte der Kritik an der geringen Höhe des langgestreckten Gebäudes durch die Figurenstellung entgegengewirkt werden. Da bereits Du Rys Kupferstichwerk zum Museum Fridericianum aus dem Jahr 1784 die von den Figuren geschmückte Balustrade zeigt, muß von einer Entstehung der Zeichnung vor Wolffs Militärkarriere (1776-88) im Zusammenhang mit seinen Studien am Collegium Carolinum ausgegangen werden. |
Autor |
MH |