Blatt

GS 15095

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8970

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15095
Gegenstand Athen, Lysikrates-Denkmal, Akanthusakroter mit Rekonstruktion nach Stuart/Revett, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Kopie)
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Transparentpapier
Papierfarbe
Größe 322 x 262 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810/11
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das heute in zwei Hälften getrennte Transparentpapier zeigt Architekturdetails vom Denkmal des Lysikrates, der sog. Demosthenes-Laterne. Johann Heinrich Wolff fertigte die Darstellungen als Kopie nach James Stuarts und Nicholas Revetts "The Antiquities of Athen" (Stuart/Revett 1762-1816, Bd. I, Taf. 36) an. Das Werk hatte er im Zusammenhang mit einer vom Vater gestellten Studienaufgabe, die ihm den Bau eines Gipsmodells des Lysikrates-Denkmals übertrug, in der Göttinger Bibliothek eingesehen (Wolff 1899, S. 245). Johann Heinrich konzentrierte sich mit dieser Zeichnung auf die Dachgestaltung des Tempels mit seinem ungewöhnlichen Aufsatz. Die Bekrönung des Daches bestand neben dem üppigen Akanthusakroter aus einem nicht erhaltenen Dreifuß, den Lysikrates als Ehrung für eine von ihm gestiftete Aufführung erhalten hatte. Zur Präsentation dieses Dreifußes war der Tempel quasi als überproportionaler Sockel an einer Straße südöstlich der Akropolis errichtet worden (Schefold 1967, S. 262).\nStuart und Revett ergänzten mit ihren Darstellungen sowohl die nur noch teilweise vorhandenen wie die komplett fehlenden Stücke. In Abweichung von der Vorlage trennte Johann Heinrich Wolff die Einzelelemente voneinander. Der rekonstruierte Dachaufsatz besteht zum einen aus den Volutenspangen des Daches, von denen eine umgedreht und seitenverkehrt am linken Rand der linken Blatthälfte dargestellt ist, zum anderen aus den hier aufsitzenden Delphinwesen der rechten Blatthälfte, die den nur halb ausgeführten Akanthusakroter umschließen. Als Bekrönung des Tempels lagert dem Akanthusakroter der Dreifuß auf, durch dessen oberen Teil die Trennlinie des Blattes geht. Auf die Position des Dreifußes konnte durch die noch vorhandenen Vorrichtungen am Akanthusakroter geschlossen werden. Die durch eine Fehlstelle des Blattes nur noch teilweise vorhandene Weihinschrift, die mit dem griechischen Wort Lysikrates beginnt, befand sich ursprünglich am dreifach faszierten Architrav. Ebenfalls durch die Teilung des Blattes getrennt, ist rechts des Akanthusakroters der Grundriß des Dreifußes dargestellt. Ausschnitthaft zeigt Johann Heinrich Wolff auch das Antefix-Band, das das Kranzgesims abschließt.
Autor MH