Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15114 |
Gegenstand |
Studie eines Flechtbandornaments |
Künstler |
Wolff, Johann Conrad (Zeichner) |
Kommentar |
Die Zeichnung gehört zu einer Serie von vier gleichformatigen Blättern mit Graphitstudien zu Friesbändern mit Flechtbandornamenten im Nachlaß Wolff (GS 15114 - GS 15117).\nAuf der Basis eines Rastersystems ist ein doppeltes Flechtbandornament plastisch herausgearbeitet, das beidseitig aus einem Blattmotiv wächst und sich in breiten Schlaufen um jeweils zwei dazwischengesetzte Kugelformen windet. Derartige Flechtbänder spielten in der Stuckdekoration der Plafonds repräsentativer Räume um 1800 eine große Rolle. Vergleichbare Beispiele finden sich etwa in der Ausstattung des Residenzschlosses in Weimar, an der Johann Conrad Wolff in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts als Stukkateur in größerem Umfang beteiligt war (vgl. Schneider 1987). Ein ähnliches doppeltes Flechtband unterteilt dort die Kassettenfelder des Plafonds der Großen Galerie, zu der Heinrich Gentz den Entwurf zeichnete (Bothe 2000, Abb. 173 u. 175). In diesem Raum war Wolff nachweislich zumindest für den “Stucco lustro” der Wand verantwortlich (Schneider 1987, Kat.Nr. 18/1). Das sorgfältig in seinen plastischen Valeurs ausgearbeitete Ornament, das letztendlich zurückgeht auf von der Antike inspirierte Flechtmuster, wie sie schon in Neufforges “Recueil elémentaire d’architecture” (Neufforge 1757-1780, S. 287) vorgestellt wurden, ist deshalb vermutlich ebenso wie die drei anderen ähnlich angelegten Studienblätter im Zusammenhang mit Johann Conrad Wolffs Tätigkeit im Weimarer Schloß zwischen 1800 und 1805 angefertigt worden. |
Autor |
UH |