Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15118 |
Gegenstand |
Rom, Gesimsskizzen der Trajanssäule und des Septimius Severus-Bogens, Aufriß und Schnitt |
Künstler |
Wolff, Johann Conrad (Zeichner) |
Kommentar |
Das vorliegende Transparentpapier ist beidseitig mit Graphitskizzen verschiedener Profile der Trajanssäule und des Septimius Severus-Bogens versehen worden. Wird die Trajanssäule durch mehrere Gesims- und Friesstudien in Aufriß und Profil präsentiert, so ist der Septimius Severus-Bogen nur mit der Darstellung des obersten Attikagesimses auf der Rückseite vertreten. \nDie Architekturdetails sind zwei der bekanntesten römischen Antiken zuzuordnen, die häufig Gegenstand dokumentarischer Zeichnungen von Italienreisenden waren. Zu Ehren des Kaisers Trajan (98-111) war die Säule im Jahr 113 n. Chr. auf dem kurz zuvor geweihten Trajansforum errichtet worden. Ihr künstlerischer und historischer Wert liegt in dem spiralförmig aufsteigenden Reliefband, das die wichtigsten Ereignisse der beiden Feldzüge gegen die Daker am Beginn des 2. nachchristlichen Jahrhunderts chronikartig aneinanderreiht. Zu den bekanntesten Darstellungen der Säule zählen die Kupferstiche von Piranesi, der das Monument in seinen Romansichten mehrfach abbildete (Piranesi 1756-1784, Bd. I, Taf. 29b; vgl. Hind 1978, Taf. 51; Wilton-Ely 1978, Taf. 17).\nDer Bogen des Septimius Severus gehört zu der Gruppe antiker Monumente, die Antonio Chichi ab 1777 als Korkmodell für den hessischen Landgrafen Friedrich II. anfertigte (Katalog Kassel 1986, Kat.Nr. 16). Der dreitorige Bogen war 203 n. Chr. am Westrand des Forums Romanum zu Ehren des Kaisers Septimus Severus und seiner Söhne Caracalla und Geta erbaut worden. Erst in den Jahren 1803/04 erfolgte die Freilegung des 7-8 m tief verschütteten Monuments (Coarelli 1980, S. 68-70; Nash 1980/1981, Bd. I, S. 126-130; Katalog Kassel 1986, S. 109, Kat.Nr. 16).\nDie Skizzen entstanden zusammen mit einer anderen zum Nachlaß Wolff gehörenden Zeichnung (GS 15123), die Säulen- und Gebälkstudien der sog. Basilika Antoninus zeigt. Thematisch und stilistisch können sie Johann Conrad Wolff zugeschrieben werden, der sie - angesichts der Unterschiede im Darstellungsmodus zu anderen Studienblättern (GS 15106, GS 15109 - GS 15111, GS 15120 - GS 15122) - wohl nicht während seiner Italienreise anfertigte, sondern später nach einer Vorlage kopierte. Antikenstudien dieser Art sind häufig als Vorlagen für Entwürfe von Architekten und Steinmetzen genutzt worden, indem sie dort zitathaft verwendet wurden. |
Autor |
MH |