Blatt

GS 15119

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 8994

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15119
Gegenstand Entwurf (?) zu einem tonnengewölbten Bauteil, Aufriß und Untersicht
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Transparentpapier
Papierfarbe
Größe 312 x 379 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Die schwarze Federzeichnung zeigt eine Bogenarchitektur, die mit einem antikisierenden Dekor in der von Percier und Fontaine entwickelten Formensprache geschmückt ist. Die weitverbreiteten Ornamentvorlagen dieser im Dienst Napoleon Bonapartes stehenden Architekten bildeten vermutlich die Vorlage zu dieser Federzeichnung.\nDen angeschnittenen Bauteil, der sowohl im Kontext einer Innenarchitektur wie eines Torbogens bzw. Triumphbogens gesehen werden kann, rahmen eingangs zwei Pfeiler mit akanthusverziertem Kämpfer, der in Form eines Bandgesimses in das Innere geführt wird. Hier befindet sich eine Ornamentfelderung, die sowohl im Bogengewände wie an der kassettierten Gewölbetonne mit floralen Motiven versehen ist. Das Zwickelfeld zwischen dem Pfeiler und einem in der rechten unteren Blattecke angeschnittenen Rundbogendurchgang (Verbindung zu seitlichen Bogenöffnungen?) füllt eine Flußgottfigur mit rahmenden Kriegstrophäen. Dabei verweisen der gekrönte Doppeladler auf der Patronentasche mit der Initiale "F II“ (Franz II., letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, 1792-1806) und der Doppeladler auf dem Schild einer Grenadier-Pelzmütze auf den besiegten Gegner in den Koalitionskriegen gegen Frankreich.\nAm linken Blattrand sind Ausschnitte mit einem lesbischen Kyma und einem Eierstab angeordnet, die wohl als Alternativvorschläge fungieren sollten. \nDie als reiner Umriß auf ein Transparentpapier aufgebrachte Zeichnung aus dem Nachlaß Wolff läßt sich thematisch mit Johann Heinrich Wolff in Zusammenhang bringen. Eine Reihe ähnlich gearbeiteter Blätter aus diesem Konvolut kann ihm zugeordnet werden (GS 15130 - GS 15134). Möglicherweise entstanden die Zeichnungen während seiner Pariser Studienzeit.
Autor MH