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GS 15137

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9012

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15137
Gegenstand Studie zu verschiedenen Thronen und zu einem Streitwagen, Aufriß, Seitenansicht und Schnitt
Künstler unbekannt, ()
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier und Transparentpapier
Papierfarbe
Größe 510 x 371 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1840 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Das in Vorder- und Seitenansicht sowie im Schnitt und einer Abrollung des Rückenmotivs dargestellte, zentrale Objekt gehört zur Gruppe der griechischen Throne mit festen Seiten (nach Gisela M. A. Richter) und zeigt einen 1836 im Vorraum des Parthenons gefundenen späthellenistischen Thron, der sich heute im Akropolismuseum in Athen befindet. Von dem mit Voluten, Palmetten und geflügelten Ungeheuern verzierten Thron existieren drei Repliken in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (Inv.Nr. Sk 1051; Conze 1891, S. 418, Nr. 1051), in der Kirche San Gregorio Magno in Rom und im Isabella Stewart Gardner Museum in Boston (Richter 1960, S. 32f., Abb. 154-165). Das Vorbild für die rechte, offensichtlich unvollendete Darstellung ist die Seitenstütze eines römischen Thrones aus rotem Marmor im Louvre, von dem eine Replik im Vatikan (Inv.Nr. 808) existiert. Die Form des Tierbeins und die Ornamentik aus Voluten und einer Palmette weist deutliche Ähnlichkeiten mit dem vorliegenden Objekt auf. Möglicherweise stammt die abweichende Darstellung aus einem Vorlagenwerk. Karl Friedrich Schinkel entwarf 1810 nach dem Vorbild dieses Louvre-Throns zwei Sessel aus Holz für das Zeltzimmer in Schloß Charlottenhof (Katalog Hamburg 2002, S. 142, Kat.Nr. 33).\nDie auf Transparentpapier gezeichnete und aufgeklebte, perspektivische Seitenansicht eines Thronsessels mit Löwenmonopodien ist dem "Recueil" von Percier und Fontaine (Percier/Fontaine 1801-1812, Taf. 6, "Grand fauteuil de bureau") entnommen. Das Werk der beiden französischen Architekten wurde häufig als Vorlage für die Ausstattung von Innenräumen genutzt. So nahm sich Bromeis eben diese Sesselstudie zum Vorbild für die Löwenmonopodien an seinen Sofabänken im Blauen Saal des Roten Palais in Kassel (Bidlingmaier 2000, S. 231). Das ebenfalls zur Gruppe der Throne mit festen Seiten gehörende Stück links oben konnte nicht identifiziert werden. Nachträglich wurde unterhalb des oberen Blattrands ein weiteres Blatt mit der Darstellung eines Streitwagens aufgeklebt. \nEs ist zu vermuten, daß alle Darstellungen von einer Hand stammen. Ob es sich hierbei angesichts der Provenienz aus dem Nachlaß Wolff um ein Mitglied dieser Architektenfamilie handelt, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden.
Autor MH