Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15180 |
Gegenstand |
Entwurf einer Schaufassade mit viersäuligem Portikus, Grundriß |
Künstler |
Wolff, Johann Heinrich (Zeichner) |
Kommentar |
Die auf einem großen Blattformat angelegte kolorierte Federzeichnung von Johann Heinrich Wolff mit der Darstellung eines Fassadengrundrisses kann dem Aufriß eines eineinhalbgeschossigen Putzbaus mit Dachaufsatz (GS 15181) zugeordnet werden. \nDas schwarz eingezeichnete Fassadenmauerwerk gliedern Blendvorlagen und zwei den Eingang flankierende, rechteckige Figurennischen. Der Fassade ist ein Viersäulenportikus vorgesetzt, dessen Podest das wohl entscheidene Detail dieses ungewöhnlich großen Bauteilentwurfs aufweist. In die längsrechteckige Bodenplatte ist ein rautenförmiges Feld eingesetzt, in dessen Innerem das von einem Lorbeerkranz gerahmte Wort "PAX" zu lesen ist. Ein religiöser Hintergrund ließe sich hier vermuten, da das zugehörige Blatt mit dem Fassadenaufriß einen Randtext aufweist, der einen Hinweis auf die Entwurfsserie von Wolff zu einem evangelischen Kirchenbau gibt. Allerdings kann die Fassadenstruktur mit dem Dachaufbau kaum mit letzterem in Zusammenhang gebracht werden. Die Funktion des Gebäudeteils bleibt folglich unklar, zumal der Grundriß keine Anschlüsse der Seitenmauern zeigt. Die Fassade ist als reine Schaufassade ausgearbeitet. Die Gestaltung des Grundrisses mit den schwarz eingezeichneten Teilen des aufgehenden Mauerwerks und der farbig ausgeführten Bodenstruktur könnte auf Idealentwürfe Durands zurückzuführen sein. Dessen Einfluß auf Wolffs Entwurfsarbeiten konnte an verschiedenen Stellen nachgewiesen werden. Leo von Klenze legte einen ähnlichen Grundrißentwurf vor, der einen Pavillonbau mit vorgelagerten Viersäulenportiken zeigt (s. Idealentwurf von Leo von Klenze im Stil Durands, 1803-05; Katalog München 2000, S. 202, Abb. 5.2). |
Autor |
MH |