Blatt

GS 15213

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9088

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15213
Gegenstand Neustadt-Glewe, Schloß, Gartenfront nach L. Ch. Sturm, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Henrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "IV"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 537 x 362 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1771
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Bei dieser von Johann Henrich Wolff signierten und 1771 datierten Zeichnung eines zweigeschossigen Palais handelt es sich um die Gartenansicht des Neuen Schlosses von Neustadt-Glewe (Kr. Ludwigslust). Dieser 1618/19 in herzoglichem Auftrag von G. E. Piloot entworfene Dreiflügelbau wurde nach unterbrochener Bautätigkeit 1712-17 durch Leonhard Christoph Sturm in den schlichten Bauformen des holländischen Klassizismus vollendet. Aus seiner Publikation "Prodromus Architecturae Goldmannianae" von 1714, Taf. XIV (vgl. Lorenz 1995, Abb. 11; für den Hinweis auf Neustadt-Glewe danke ich Herrn Dipl. phil. H. Ende, Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern) stammt die Vorlage für die Zeichnung von Johann Henrich Wolff, die nur geringe Abweichungen zum Vorbild zeigt. So hat Wolff etwa die beidseits am Sockel anschließenden schmiedeeisernen Gitter weggelassen und die Oberflächengliederung des Mansarddachs vereinfacht. Zudem vereinheitlichte er die Fenstergliederung, die bei Sturm in den einzelnen Stockwerken jeweils unterschiedliche Binnenrahmungen vorsah, durch die generelle Verwendung von Sprossenfenstern. Deutlich erkennbar ist im Bereich der Giebelfiguren (Viktorien) noch das als Hilfsmittel benutzte Linienraster in Graphit, das aber trotzdem nicht verhindern konnte, daß diese Figuren wie auch die Gestalten der Flußgötter auf der Freitreppe disproportioniert und ungelenk wirken.\nAls eine der frühesten Nachzeichnungen nach einem Vorlagenwerk belegt dieses Blatt des achtzehnjährigen Johann Henrich Wolff seine am Collegium Carolinum in Kassel unternommenen Studien, die deutlich unter dem Einfluß des dort seit 1766 als "professor architecturae civilis" tätigen Simon Louis Du Ry (Dittscheid 1987, S. 17) standen.
Autor UH