Blatt

GS 15217

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9092

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15217
Gegenstand Entwurf für eine öffentliche Anlage am Hang, Grundriß und Schnitt
Künstler Liman, Louis-Théodore (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung  /  Beschriftung  /  Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen Jüngling mit Velum auf Kugel und schmalem Sockel / "VDL"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 357 x 392 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1812 (um)
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Auf dem rückseitig mit "LD" und "M Liman" sowie Numerierung gekennzeichneten Blatt ist eine repräsentative Anlage am Hang dargestellt, möglicherweise einer jener Memorialbauten, die seit den Revolutionsjahren in den Wettbewerbsentwürfen an der "École d'Architecture" in Paris immer wieder Thema waren. Diese Anlage ist einmal als Grundriß zu sehen, der in einen kreisförmigen Rahmen eingepaßt ist, darüber aber auch im Schnitt, ergänzt durch einen kleinen, als "Plan du dernier Sal." bezeichneten Detailgrundriß.\nDer Gesamtgrundriß auf der Basis eines noch latent sichtbaren Rastersystems präsentiert eine quadratische Anlage aus vier Galerien um einen offenen säulenumstandenen Innenhof, wobei die Ecken durch vortretende Risalite betont werden. An der in den Hügel gebauten Seite schließt mittig ein kleiner quadratischer Anbau an, der von einer Exedra abgerundet wird. Durch Mauern hinter den Säulen verborgen, ermöglichen seitlich angelegte, langgezogene Treppenaufgänge den Zugang zu dem erst im Aufriß sichtbar werdenden Obergeschoß im hinteren Bereich der Anlage, dessen Umfang auf der Hanghöhe in dem kleinen Detailgrundriß erkennbar wird. Eine halbkreisförmige Säulenkolonnade rahmt hier den Tempietto, der sich über dem kleinen in den Hang eingefügten Anbau erhebt.\nEbenso wie das Blatt GS 15216 illustriert diese Zeichnung die an der "École d'Architecture" geübte Entwurfspraxis, bei der nach einer Graphitvorzeichnung (häufig auf der Grundlage eines Rastersystems) die Lavierungen angelegt und erst ganz am Schluß das Blatt noch einmal mit der Feder präzisierend übergangen wurde. Bei diesem Wettbewerbsentwurf fehlt dieser letzte Arbeitsschritt, was darauf schließen läßt, daß es sich um eine jener ersten Entwurfsskizzen handelt, die der Jury zu Beginn der Konkurrenz vorgelegt wurden. Anhand solcher Blätter wurden diejenigen Schüler ausgewählt, die einen kompletten Präsentationsentwurf anfertigen durften (vgl. Schöller 1993).
Autor UH