Blatt

GS 15260

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9135

Vorschau
Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15260
Gegenstand Entwurf für einen Konzertsaal, Aufriß
Künstler Wolff, Johann Heinrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
verso verso
Stempel
Wasserzeichen "J HONIG & ZOONEN"
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 496 x 387 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810/11
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der in Graphit angelegte Aufriß eines zweigeschossigen Gebäudes, das von einem sechssäuligen Portikus in der Superposition von ionischer über dorischer Ordnung und abschließendem Dreiecksgiebel bestimmt wird, läßt sich in Verbindung bringen mit dem an Grandjean de Montignys Entwurf für den Ständesaal im Museum Fridericianum orientierten Grundriß GS 6983. Das die dorische Ordnung abschließende Gebälk mit Metopen-Triglyphen-Fries zwischen den Geschossen sowie das der ionischen Ordnung entsprechende abschließende Gebälk mit figürlichem Fries gliedern die Architektur horizontal. In Übereinstimmung mit dem Grundriß wird die seitliche Mauer, die in beiden Geschossen als Quaderrustika ausgebildet ist, nur durch symmetrisch angeordnete Nischen mit antikischen Skulpturen unterbrochen, von denen allein die Darstellung des Apoll mit seiner Lyra eindeutig zu identifizieren ist. Auf Apoll verweisen auch das Saiteninstrument im Dreicksgiebel sowie die Theatermaske in der Bekrönung, die auf eine Funktion des Gebäudes als Theater schließen lassen. Ähnliche Motive finden sich auch bei Leo von Klenzes Entwurf für das Theater Napoleonshöhe von 1809/10 (Katalog München 2000, Kat.Nr. 21). Eine Theaterfunktion läßt sich aber aufgrund der fehlenden Bühne im zugehörigen Grundriß in diesem Fall nicht ablesen, vielmehr wäre eher an einen Saal für Konzerte und Rezitationen zu denken. Einen Entwurf für ein Konzertsaalgebäude in Kassel (an der Königstraße) hat interessanterweise 1808/13 ebenfalls Leo von Klenze vorgelegt (Katalog München 2000, Kat.Nr. 17). Man kann deshalb annehmen daß auch diese beiden eher wie Studien wirkenden Blätter in diesem Zusammenhang entstanden sind. Somit dürfte es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um Arbeiten Johann Heinrich Wolffs aus seiner frühen Lehrzeit in Kassel bei Grandjean de Montigny und Klenze um 1810/11 handeln.\nDas Blatt enthält rückseitig Skizzen zu antiken figürlichen Szenen.
Autor UH