Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15285 |
Gegenstand |
Öffentliche Anlage am Hang nach Liman (?), Aufriß |
Künstler |
Wolff, Johann Heinrich (Zeichner) |
Kommentar |
Der durch Risse und Falten stark beschädigte Aufriß auf Transparentpapier zeigt eine zweigeschossige Anlage mit zentralem Rundtempel in der oberen Etage, der eine männliche Sitzstatue in antikem Stil einschließt. Die Besonderheiten der Gebäudedisposition, die mit einer seitlich angedeuteten Futtermauer in einen Hang eingebaut erscheint, lassen sich weitgehend übereinbringen mit dem in Schnitt und Grundriß wiedergegebenen Entwurf für eine öffentliche Anlage am Hang von Louis-Théodore Liman GS 15217. Demnach ist das mit Quadermauerwerk und zwei seitlich vorspringenden dorischen Portiken versehene untere Geschoß als Fassade des großen Hofes zu verstehen, während der durch die graue Lavierung abgesetzte darüberliegende Bauteil mit Monopteros und umgebender halbkreisförmiger Säulenkolonnade erst hinter dem Hof am Hang anschließt. Die Ausstattung mit antikischen Statuen, die nur skizzenhaft erfaßt und zum Teil disproportioniert sind, sowie die Inschriften auf dem Gebälk der Portiken “A Ceres” und “A Flore” unterstreichen ebenso wie die hierarchische Säulenordnung den antiken Charakter der Anlage. \nAuffällig ist das Fehlen der im Grundriß eingezeichneten zentralen Säulenstellung mit zwei Säulen im Erdgeschoß. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, daß an dieser Stelle im Aufriß vier dorische Säulen zwischen zwei Pilastern in Graphit über dem Mauerwerk einskizziert sind. In dieser Form korrespondiert diese Partie mit dem Grundriß auf dem Studienblatt, das Johann Heinrich Wolff nach Limans Entwurf angefertigt hat (GS 15223). Es ist deshalb anzunehmen, daß die in einigen Bereichen unvollendete Zeichnung ebenfalls eine Studie in Anlehnung an Limans Entwurf darstellt. Sie kann deshalb in die Studienzeit in Paris 1812-14 datiert werden. |
Autor |
UH |