Vorschau |
|
Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
|
Signaturen |
GS 15318 |
Gegenstand |
Akademie nach Du Ry und Peyre, Grundriß |
Künstler |
Wolff, Johann Henrich (Zeichner) |
Stempel |
|
Wasserzeichen |
Krone über Wappenschild mit Lilie, darunter Bienenkorb und "C & I HONIG" sowie "IV" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
|
Größe |
520 x 704 mm
|
Zustand |
|
Montierung |
|
Datierung |
1773 (um) |
Kommentar |
Der Grundriß ist eine nur in wenigen geringfügigen Einzelheiten abweichende Nachzeichnung nach dem Blatt von Simon Louis Du Ry, das ebenfalls in der Graphischen Sammlung der Staatlichen Museen Kassel aufbewahrt wird (L GS 12482). Du Rys Zeichnung entstand offensichtlich auf der Grundlage des bekannten Akademieentwurfs von Marie-Joseph Peyre, seinem Studienkollegen bei Jacques-François Blondel (zu Du Rys Blatt vgl. L GS 12482 sowie Boehlke 1958, S. 44 u. Dittscheid 1987, S. 13). Du Ry variierte dabei die Vorlage, indem er weniger und größere Raumkompartimente bildete und das Erscheinungsbild der konkav geschwungenen Kolonnade des Äußeren durch Verzicht auf die Mauerzungen vereinheitlichte.\nWolff wiederholt den Grundriß Du Rys ohne Berücksichtigung der dort nachträglich mit Rötel und Graphit eingetragenen Ergänzungen. Als einzige größere Abweichung vom Vorbild weist die Zeichnung Wolffs im Bereich der Fassade je zwei Öffnungen bzw. Blendnischen sowie zwei Säulen weniger auf. Diese Unterschiede sind entweder auf zeichnerische Unachtsamkeit oder auf die bei Wolff häufig anzutreffende Tendenz zur Veränderung einzelner Teile der Vorlage zurückzuführen. Die Differenz entsteht in den mittleren Teilen der Halbkreise, wo die beiden längsrechteckigen Räume bei Du Ry jeweils sechs, bei Wolff jedoch nur fünf Fenster und entsprechend gegenüberliegende Türen aufweisen. Auch die zweiläufigen Freitreppen folgen in ihrer Größe und Anordnung sowie mit den nur angedeuteten Umrissen der Skulpturenpostamente der Zeichnung Du Rys. In der Aufrißdarstellung GS 15315 hat Wolff die Treppenanlage und die auf rechteckigen Postamenten stehenden Skulpturen in einem späteren Arbeitsgang gemäß der Stichpublikation Peyres ergänzt.\nAußer der nur ansatzweise erhalten gebliebenen Signatur, die in dieser Form auf den früher einzuordnenden Blättern Wolffs vorkommt, weist auch der zugehörige Aufriß GS 15315, der in das Jahr 1772 datiert ist, auf die Entstehungszeit der vorliegenden Zeichnung hin. Sie ist demnach nicht in Auseinandersetzung mit dem Stichwerk Peyres angefertigt worden, wie von Dittscheid angenommen (Dittscheid 1987, S. 13, Anm. 160), sondern, wie viele andere Blätter Johann Henrich Wolffs auch, als Nachzeichnung nach einem Blatt seines Lehrers Du Ry.\nSowohl der Grundriß wie der Aufriß (GS 15315) sind mit Doppellinie und hellgrün getöntem Rand aufwendig gerahmt und auf große Blattformate gezeichnet. Demnach scheint diesen Zeichnungen eine besondere Bedeutung im Rahmen der Ausbildung zugekommen zu sein. |
Autor |
GF |