Vorschau |
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Ort |
Kassel |
Institution |
Graphische Sammlung |
Teilbestand |
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Signaturen |
GS 15692 |
Gegenstand |
Hofgeismar, Gesundbrunnen, Entwurf für das Souterrain eines unbekannten Gebäudes, Grundriß |
Künstler |
Leveilly, Michel (Architekt) |
Stempel |
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Wasserzeichen |
Lilie über Wappenschild mit Schrägbalken und "IV" |
Papierqualitaet |
Papier |
Papierfarbe |
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Größe |
763 x 437 mm
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Zustand |
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Montierung |
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Datierung |
1752 |
Kommentar |
Der Entwurf bezieht sich auf ein Bauprojekt für den Gesundbrunnen bei Hofgeismar, das in dieser Form jedoch nicht realisiert wurde. Aus der Datierung in das Jahr 1752 wird ersichtlich, daß bereits wenige Jahre nach der 1745 erfolgten Fertigstellung des Wilhelmsbades (Pfaff 1954, S. 232; Bott 1975, S. 3) erneut an eine bauliche Erweiterung gedacht wurde. Möglicherweise war der Regierungsantritt Landgraf Wilhelms VIII. 1751 Anlaß für solche Überlegungen, die dann aber doch nicht verwirklicht wurden. Die beiden für das Gebäude vorgesehenen "Appartements de Maistre" und deren Größe lassen an eine beabsichtigte Nutzung durch den Landgrafen selbst und durch andere fürstliche Besucher denken.\nLeveilly sieht eine spiegelbildliche Grundrißlösung für die beiden Raumgruppen des Souterrains vor. In jeder Hälfte befinden sich jeweils eine Küche mit anschließendem Kohlenkeller, eine Speisekammer, zwei Kellerräume sowie zwei Treppenanlagen, von denen die an den Bau angefügte mit einem Abort versehen ist. Die auffällig konsequent eingehaltene Symmetrie wird lediglich von der Anordnung der Backöfen gestört, die wegen des Zugangs aus der einen Küche in den Kohlenkeller an unterschiedlichen Stellen plaziert werden mußten. Die Hauptfassade entspricht mit ihren neunzehn Achsen und 210 Fuß Länge annähernd der des Karlsbades, das bereits 1732 fertiggestellt worden war. Demnach wurde offenbar nicht auf das jüngere Wilhelmsbad, sondern eher auf das ältere Badegebäude Bezug genommen.\nBislang war von Leveillys Aktivitäten in der Landgrafschaft Hessen-Kassel nur die Tätigkeit bei der von Cuvilliés entworfenen und 1749 bis 1751 erbauten Gemäldegalerie am Palais des Prinzen Wilhelm sowie eine nicht eindeutig geklärte Mitwirkung in Wilhelmsthal bekannt (Hallo 1930/2, S. 75 u. 78; Both/Vogel 1964, S. 180-182; Schmidt-Möbus 1995, S. 138-143). Der Entwurf für den Gesundbrunnen belegt, daß Wilhelm, der den Hofarchitekten des Kölner Kurfürsten Clemens August schätzte, ihn offensichtlich auch noch für andere Aufgaben heranziehen wollte. |
Autor |
GF |