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GS 15757

Kassel, Staatliche Museen, Graphische Sammlung - Zope-Id: 9345

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Vorschaubild
Originalscan
Ort Kassel
Institution Graphische Sammlung
Teilbestand
Signaturen GS 15757
Gegenstand Entwurf für eine Eremitage, Grund- und Aufriß
Künstler Blaue, Johann Friedrich (Zeichner)
recto recto Zeichnung Zeichnung
Beschriftung Beschriftung
Skala Maßstab
verso verso
Stempel
Wasserzeichen -
Papierqualitaet Papier
Papierfarbe
Größe 431 x 581 mm
Zustand
Montierung
Datierung 1810-1815
Bauwerk
Bauwerk-Links
Schriftquellen
Zeichnungen
Stiche
Fotos
CAD
Literatur
Kommentar Der in italienischer Sprache als "Idea d'un Romitorio" (romitorio = Einsiedelei) bezeichnete und mit zwei Maßstäben in "Palmi Romani" versehene Entwurf zeigt in Grund- und Aufriß einen von einer Mauer umschlossenen runden Gartenhof, dem in der Mittelachse an der vorderen Seite ein Portalbau und an der Rückseite eine Kapelle angefügt sind. Im Aufriß wird erkennbar, daß sich über der zwischen zwei schmale Pavillons eingefügten Loggia des Portals im Hintergrund die flache Kuppel der Kapelle erhebt. Die blockhafte Fassade, die nur durch die Rundbogenöffnungen der Loggia durchbrochen wird, nimmt in ihrem Mittelteil das Motiv des umlaufenden Gurtgesimses von der Hofmauer auf. Weitere horizontale Akzentuierungen bilden die Kranzgesimse des Eingangsbaus und der durch ein Opaion geschlossenen Kuppel. Die Architektur der Einsiedelei, möglicherweise als Bestandteil einer Gartenanlage gedacht, bleibt in ihrer ausgeprägten horizontalen Tendenz deutlich dem Erdboden bzw. der Natur verhaftet. \nHirschfeld hat in seiner "Theorie der Gartenkunst" Eremitagen ebenso wie Kapellen, Grotten und Tempel dem "sanftmelancholischen" Gartencharakter zugeordnet. Die künstlich errichtete Einsiedelei sollte bei ihm zum "kurzen Genuß der Ruhe und Vergänglichkeit" (Hirschfeld 1779-1785, Bd. III, S. 106) dienen. Die Weltabgeschiedenheit eines solchen Ortes, der der Kontemplation dienen sollte, wird auch in diesem Entwurf deutlich, der allerdings weniger die von Hirschfeld angestrebte melancholische Stimmung als vielmehr klösterlich-strenge Weltabgewandheit demonstriert.
Autor UH